Die Seepolizei in Wolgast nach 1945.
Beim Aufbau einer funktionierenden Seepolizei wurde auch das Gelände der ehemaligen Zementfabrik in Wolgast als Stationierungsort benannt. Hier setzte nach den getroffenen Entscheidungen Anfang der 50'er Jahre eine umfangreiche Bautätigkeit ein, um die benötigten Gebäude zu errichten.
In der Kaserne Wolgast, existierten im Laufe der 40-jährigen Entwicklung verschiedene Einheiten.
Die längste Zeit hatten dabei Bestand:
Stützpunkt Wolgast als Dienstleister zur Versorgung (B/A, Verpflegung, T/S; Unterkunft) der anderen in der Kaserne sowie in der Region stationierten Einheiten.
Instandsetzungsbasis 18 (Stab IB-18) mit den unterstellten Einheiten:
- Zentrale Werkstätten für Bewaffnung /Werkstattbereich 1 (WB-1)
- Waffentechnische Lehrgänge, später umbenannt in Technische Ausbildungsbasis TAB)
Wissenschaftlich Technisches Zentrum 18 ( WTZ-18)
- Schiffstammabteilung ca. 1954 bis 1966
- Baubelehrung (Als WTZ-Baubelehrung)
- Erprobungsschiffsabteilung
Die Gründung der Seepolizeieinheit in der Liegenschaft der ehemaligen Zementfabrik Wolgast erfolgte 1950.
Es wurden die folgenden Einheiten gebildet:
D12-Zentrales Versorgungslager/ Wirtschaftsabteilung, Grundlage für das ab 1967 in Waren gebildete VAL
F16-Baubelehrung, Grundlage für das spätere WTZ
L 13-Arsenal/Werkstätten, Grundlage für das spätere VL, danach Waffenwerkstätten/WB 1 der Instandsetzungsbasis
hierzu gehörten auch die technischen Lager für Bewaffnung und Schiffstechnik
Leiter der Werkstätten waren u.a. in dieser Zeit:
Major Galatzki
Kpt.Ltn Gürtler
ab etwa 1958 bis zur Gründung der Instandsetzungsbasis/ VAL 1967 Freg.Kpt. Lehnert (Sitz aber in Stralsund)
Gegliedert war L13 folgendermaßen:
A-Werkstatt später Werkstatt für Schützenwaffen
B-Werkstatt später Werkstatt für Artilleriewaffen
C-Werkstatt später Werkstatt für Sperr- und Räumbewaffnung
auch die Werkstatt für Torpedobewaffnung mit Regelstelle gehörte dazu.
Zusammengefasst als Arsenal gehörten die jeweiligen Lager für Schützenwaffen, Artillerie-, Sperr-Räum- und Torpedobewaffnung, das Mot-Lager, sowie das Munitionslager in Peenemünde dazu.
Den leitenden Offizieren der Seepolizei wurde in Vorbereitung der Bildung der Seepolizei von den sowjetischen Offizieren bereits in der Gründungsphase die Aufgabe gestellt, Seeeinheiten zu bilden, die in der Lage sein sollten, Minen zu legen, zu räumen sowie bewaffnet die Grenzen zu schützen. Aufgaben, die über die üblichen Aufgaben einer Polizei hinausgingen.
Ende Dezember 1950 unterstanden dem Generalinspekteur der Seepolizei, Waldemar Verner, 2.280 Mann(320 Offz./302 Uffz./ 410 Mannnsch./ 1039 Kursanten/ 209 Zivilbesch.), sowie 6 Räumboote des Typs 1940 der ehemaligen Kriegsmarine, welche stark verschlissen von der Sowjetflotte aus der Kriegsbeute zurück übergeben worden waren.
Das Personal der Seepolizei/Volkspolizei See war hauptsächlich in den Objekten in Stralsund-Parow, in Kühlungsborn-West, Gelände der ehemaligen Zementfabrik Wolgast und dem Hafen der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde untergebracht.
R-Boote am Wolgaster Liegeplatz |
R-Boote in See(ehemals KM; Kriegsbeute der Sowjetarmee, an Seepolizei zur Nutzung übergeben) |
Ansicht der Zementfabrik Wolgast |
Im Vordergrund Wohnhäuser der Zementarbeiter in der Wolgaster Neustadt(Bahnhofstrasse), im Hintergrund die Gebäude der ehemaligen Zementfabrik, späteren Kaserne Wolgast |
Die Fotografien wurden nach Fotos in dem ehemaligen Traditionszimmer des Stützpunktes Wolgast reproduziert. Autor unbekannt.
So sah die Brücke über den Peenestrom 1945 aus. |
Die Brücke um 1960 |
Die neue Peenebrücke Straße/Bahn |